Der Steinkauz (Athene noctua) ist die kleinste Eule im Kreis Coesfeld. Ursprünglich stammt er aus dem Mittelmeerraum und den Steppen Asiens, doch seit Jahrhunderten ist er fester Bestandteil unserer Kulturlandschaft und lebt in enger Nachbarschaft zum Menschen.
Nirgendwo in Deutschland gibt es mehr Steinkäuze als in Nordrhein-Westfalen. Rund drei Viertel der etwa 6.000 Brutpaare bundesweit sind hier zu finden. Im Kreis Coesfeld leben nach Schätzungen über 400 Paare – ein beachtlicher Bestand, der nicht zuletzt dank gezielter Schutzmaßnahmen gesichert werden konnte.
Der Steinkauz ist ein Höhlenbrüter und nutzt natürliche Baumhöhlen, Gebäudenischen sowie spezielle Steinkauzröhren. Er bevorzugt offene Landschaften wie Obstwiesen, Weiden und Wiesen. Dort jagt er nicht nur aus der Luft, sondern auch zu Fuß. Auf seinem Speiseplan stehen Regenwürmer, Insekten und Mäuse. Wälder meidet er, da er dort mit dem Waldkauz in Konkurrenz geraten würde.
Die größte Gefahr für den Steinkauz ist der Verlust von Lebensräumen: Obstwiesen, Grünlandflächen und Nistplätze verschwinden durch intensive Landwirtschaft, Straßenbau und Siedlungsentwicklung. Der Erhalt von Obstwiesen ist daher entscheidend. Dank engagierter Naturschützer und Obstwiesenbesitzer wurden im Kreis Coesfeld hunderte Brutröhren angebracht und über 5.000 Obstbäume zur Anlage und Ergänzung von Streuobstwiesen gepflanzt.
Steinkäuze sind im Kreis Coesfeld ganzjährig anzutreffen. Auffällig sind ihre Revierrufe, die vor allem im Spätwinter in der Dämmerung zu hören sind. Während der Jungenaufzucht von Ende Mai bis Mitte Juni zeigen sie sich besonders aktiv – mit etwas Glück auch am Tag.
