Der Fischotter im Münsterland

Nach über 60 Jahren Abwesenheit ist der Fischotter (Lutra lutra) ins Münsterland zurückgekehrt. Erste Nachweise stammen aus den Jahren 2009-2011, als eine kleine Population an Berkel und Heubach entdeckt wurde.

 

Der Fischotter ist ein ausgezeichneter Schwimmer und zählt mit bis zu 130 cm Körperlänge zu den mittelgroßen Raubsäugern. Er lebt an strukturreichen Still- und Fließgewässern mit guter Wasserqualität und ausreichendem Nahrungsangebot. Auf seinem Speiseplan stehen vor allem Fische, Amphibien und Krebse, daneben aber auch Vögel, Insekten und kleine Säugetiere. Als Leitart intakter Gewässerlandschaften benötigt der nachtaktive Jäger abwechslungsreiche Uferstrukturen sowie großräumige, vernetzte Lebensräume. Auf seinen nächtlichen Streifzügen kann er bis zu 30 Kilometer entlang der Ufer zurücklegen – und ist dabei leider noch immer häufig durch Straßenverkehr gefährdet.

Der Fischotter steht in NRW auf der Roten Liste und ist vom Aussterben bedroht (RL Kategorie 1). Derzeit kommt ist der Fischotter hauptsächlich im Norden NRWs, im Münsterland, am Unteren Niederrhein und auch in Ostwestfalen-Lippe. Leider fallen Fischotter oft auf ihren Wanderungen dem Straßenverkehr zum Opfer. Naturnah gestaltete, durchgängige Gewässer sind für Sie überlebenswichtig.

Um die Rückkehr dieser streng geschützten Art zu begleiten, arbeitet das Naturschutzzentrum Kreis Coesfeld seit 2010 gemeinsam mit der Biologischen Station Kreis Recklinghausen und der Biologischen Station Zwillbrock in einer Arbeitsgruppe. Im Rahmen eines Monitorings werden Spuren wie Trittsiegel und Losung dokumentiert, um mehr über die Ausbreitung und Lebensweise des Fischotters zu erfahren. So tragen wir dazu bei, seine Rückkehr im Münsterland langfristig zu sichern.