Dieser Grünlandtyp wächst in Geländemulden und steht nach ergiebigen Niederschlägen zeitweise unter Wasser. Nach regenreichen Perioden sind die Standorte in der Landschaft gut erkennbar. Natürliche Vorkommen finden sich in Überschwemmungsgebieten naturnaher Fließgewässer oder auf Grünlandstandorten mit wasserstauenden Schichten im Untergrund. Diese spezielle Pflanzengesellschaft wächst niedrig und kann sich besonders artenreich auf den kurz gehaltenen Viehweiden entwickeln.
Flutrasen waren früher weit verbreitet, sind jedoch heute selten. Dies ist auf die Begradigung von Fließgewässern, die Verfüllung von Geländemulden, den Verlust und die Entwässerung von Grünland zurückzuführen. Flutrasen mit Vorkommen bestimmter Arten sind bundesweit geschützt
Auf extensiv bewirtschafteten Weiden können seltene Pflanzenarten auf offenen, feuchten Bodenstellen wachsen. Solche Stellen werden oft lokal durch starke Trittbelastung des Weideviehs an Tränken oder Kleingewässern geschaffen. Durch diese häufige Störung des Bodens entsteht ein Extremstandort, eine besonders enge ökologische Nische. Es können sich Spezialisten ansiedeln, die oft nur wenige Zentimeter groß sind. Diese Pionierpflanzen können sich hier gegenüber den hochwüchsigen Gräsern und Blütenpflanzen behaupten.
Die Hörstation erzählt spannende Geschichten über zwei seltene Grünlandarten im Kreis Coesfeld:
Lungenenzian (Gentiana pneumonanthe) – eine Feuchtwiesenart, die vom Aussterben bedroht ist und unter dem Klimawandel leidet.
Hörspiel: Lungen-Enzian, Schmetterling und Ameise (MP3, 3 MB)
Bienen-Ragwurz (Ophrys apifera) – eine Orchideenart, die vom Klimawandel profitiert und sich derzeit im Kreis Coesfeld ausbreitet.
Hörspiel: Bienen-Ragwurz - eine Insektentäuschblume auf Ausbreitungskurs (MP3, 2 MB)
Mehr Infos: Ausstellung “Wo die wilden Pflanzen leb(t)en”






