Klangvolle Töne im Auwald
Der Hungerbach ist die Ader des Schutzgebietes Sundern in Rosendahl. Er durchfließt die Landschaft von Nordosten nach Südwesten und wird, wie in der ursprünglichen, münsterländischen Parklandschaft charakteristisch, von naturnahen Laubwaldbeständen begleitet. Während sich der Bach im nördlichen Teilbereich des Schutzgebietes bis drei Meter tief in das Gelände eingeschnitten hat, weitet sich die Aue im Süden weiter auf. Aufgrund der regelmäßigen Überschwemmungen durch den Hungerbach konnten hier Niedermoorböden entstehen, auf denen sich bis heute ein seggenreicher Erlen-Eschen-Auwald (Pruno-Fraxinetum) entwickelt hat.
Da dieser naturnahe Erlen-Eschen- Auwald zu den größten zusammenhängenden Auwaldbereichen des Kreises Coesfeld gehört, wurde er mit einer Flächengröße von ca. 12 ha als FFH Gebiet gemeldet. Wichtige Entwicklungsziele sind eine naturnahe Waldbewirtschaftung mit Belassen von Tot- und Altholz im Bestand, sowie der allmähliche Umbau der zum Teil pappelreichen Waldbestände in heimische, standorttypischeWälder. Bei den Pappeln handelt es sich um nordamerikanische Hybridpappeln, die sehr wüchsig sind und seinerzeit zur schnellen Holzgewinnung aufgeforstet wurden.
Langfristig wird die Optimierung der Wälder durch Wiederherstellung der natürlichen Auendynamik mit regelmäßigen Überschwemmungen durch den Hungerbach angestrebt.
- Erhalt und Optimierung einer Bachaue mit Feuchtwaldbereichen
- Erhalt eines landschaftstypischen, bodenständigen Waldbestandes
Lage: Gemeinde Billerbeck, Kreis Coesfeld
Fläche: rund 22 Hektar
Schutzstatus: Naturschutzgebiet (NSG) und Teil des FFH-Gebiets „Sundern“ (DE-4108-301)
Schutz seit: 2003
Informationsquelle: Fachinformationssystem Landesamt für Natur, Umwelt und Klima NRW
Im Naturschutzgebiet brütet der Pirol (RL 2/2). Aufgrund seiner versteckten Lebensweise in den Baumkronen ist er trotz seiner Farbgebung (leuchtend gelbes Männchen, olivgrünes Weibchen) nur sehr selten zu beobachten. Besonders auffällig ist jedoch sein klar flötender Gesang, der an die Vögel tropischer Wälder erinnert.
Planungsrelevante Arten:
- Laubfrosch (Hyla arborea)
- Pirol (Oriolus oriolus)
- Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus)
- Weidenmeise (Parus montanus)
Informationsquelle: Fachinformationssystem Landesamt für Natur, Umwelt und Klima NRW
NATURA 2000 ist ein europaweites Netzwerk von Schutzgebieten, das eingerichtet wurde, um die Vielfalt der Tier- und Pflanzenarten sowie ihrer Lebensräume in Europa langfristig zu erhalten. Es ist das größte zusammenhängende Schutzgebietssystem der Welt und basiert auf der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) (1992).
FFH-Gebiete (Fauna-Flora-Habitat-Gebiete) sind spezielle Schutzgebiete, die im Rahmen von NATURA 2000 ausgewiesen worden sind. Der Begriff stammt aus den entsprechenden EU-Richtlinien, die auf den Schutz von besonders wertvollen Lebensräumen (z. B. Wälder, Moore, Wiesen) sowie gefährdeten Tier- und Pflanzenarten abzielt.
Das FFH-Gebiet hat eine Fläche von 12 ha.
