Das Varlarer Mühlenbachtal reicht von der Mündung in die Berkel zwischen den Hofanlagen "Ruck" und "Ahaus" ca. 2.800 Meter nach Norden bis zur Hofanlage "Heinker". Der Varlarer Mühlenbach verläuft überwiegend gestreckt bis leicht geschwungen. Die Streckungen sind auf Altbegradigungen des Bachlaufes zurückzuführen, der insgesamt durch drei Stauhaltungen (Wehr mit Sohlabsturz, Stau mit Teich, Stau mit Eichen an ehemaliger Wassermühle) unterbrochen wird, wobei zwei Stauhaltungen nicht Organismendurchgängig sind.
Schloß Varlar
Westlich des Varlarer Mühlenbaches liegt Schloss Varlar, das ursprünglich der Haupthof einer alten Gräftensiedlung in der Bachniederung war. Das heute in Privatbesitz befindliche Schloss wurde 1123 von Gottfried von Cappenberg begründet. In der darauffolgenden Zeit diente es lange den Prämonstratensern als Kloster. Der nahe des Schlosses fließende Bach sicherte durch Speisung der Gräften die gesamte Burganlage und versorgte deren Bewohner und die angelegten Mühlen mit Wasser. Im Naturschutzgebiet befindet sich noch heute ein altes Mühlenrelikt mit den dazu gehörigen Teichen. Die Mühle besteht nachweislich mindestens seit 1595 und wurde 1793 unter dem Propst Joseph von Eschede neu errichtet.
Informationsquelle: Fachinformationssystem Landesamt für Natur, Umwelt und Klima NRW
Die Hauptentwicklungsziele für dieses Naturschutzgebiet sind die Wiederherstellung der Organismendurchgängigkeit des Varlarer Mühlenbaches im Zuge einer naturnahen Umgestaltung und die Erhaltung der Feuchtwiesen durch extensive Nutzung sowie Erhaltung der Auenwälder durch Überlassen der Sukzession.
Gefährdungen:
- Grünlandbewirtschaftung, zu intensive Düngung (LW)
- intensive Forstwirtschaft (FW)
Maßnahmen:
- der Sukzession überlassen
- extensive Grünlandbewirtschaftung, Mahd
Informationsquelle: Fachinformationssystem Landesamt für Natur, Umwelt und Klima NRW
Lage: Gemeinde Coesfeld, Kreis Coesfeld
Fläche: rund 29,20 Hektar
Schutzstatus: Naturschutzgebiet (NSG)
Schutz seit: 2004
Informationsquelle: Fachinformationssystem Landesamt für Natur, Umwelt und Klima NRW
Auf größeren Feuchtbrachen sind artenreiche Ried- und Röhrichtgesellschaften mit Rohrglanzgras (Phalaris arundinacea), Schlank-Segge (Carex gracilis), Sumpfdotterblume (Caltha palustris) und Mädesüß (Filipendula ulmaria) vorhanden. Der südliche Abschnitt der Aue ist überwiegend durch feuchte Auengehölze entlang des Bachs charakterisiert und weist streckenweise bis zu 2 m hohe Gleit- und Prallhänge mit steilen Sandufern auf. Im Umfeld eines alten Stauteiches sind Verlandungskomplexe mit Schilfröhricht und Reste von Erlenbruchwald erhalten.
Mit dem Naturschutzgebiet Varlarer Mühlenbach steht ein Abschnitt des Mühlenbaches von ca. 3,2 km Länge vor der Einmündung in die Berkel unter Schutz. Die Gebietsausweisung erfolgte aufgrund der strukturreichen Auenlandschaft des Fließgewässers. Im Norden ist das Gebiet durch Grünlandflächen mit Feucht- und Nassgrünlandgesellschaften geprägt, die sich zum Teil auf Niedermoorboden befinden.